Infowilplus (3 November 2013)

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Verborgene Zärtlichkeit

Für Jacqueline Rubli-Schwank ist die Ausstellung in Ganterschwil fast ein bisschen wie Heimkomen.
Für Jacqueline Rubli-Schwank ist die Ausstellung in Ganterschwil fast ein bisschen wie Heimkomen.
"Ich singe lieber als das ich rede"
"Ich singe lieber als das ich rede"

Verborgene Kraft im unsichtbaren Gwand
Verborgene Kraft im unsichtbaren Gwand
Die Künstlerin wurde an der Violine begleitet von Christina Ungureano
Die Künstlerin wurde an der Violine begleitet von Christina Ungureano

Verborgene Zärtlichkeit

Die Zuzwiler Künstlerin Jacqueliene Rubli-Schwank zeigt ihre Bilder in Ganterschwil (Ruth Bossert)         
                       
Eine zärtliche Umarmung ist für Jacqueline Rubli-Schwank oft wie eine unsichtbare Kraft im Engelsgewand. Bis Ende Januar sind ihre Bilder und Texte in Ganterschwil ausgestellt.

 

«Ich singe lieber als dass ich rede», sagte Jacqueline Rubli-Schwank und liess die Anwesenden teilhaben an dem, was die begabte Künstlerin ebenso liebt wie die Malerei, nämlich die Musik. Die drei Lieder, die sie zusammen mit ihrer ehemaligen Geigenlehrerin und Freundin Cristina Ungureanu aus Frauenfeld anlässlich der Vernissage im Pfarreizentrum vortrug, war weit mehr als eine melodiöse Umrahmung der schlichten Feier. Auch hier wechselten sich die sanften, berührenden Melodien ab mit kräftigen, starken Elementen und stellten ganz schnell eine Verbindung her zu den farbenfrohen Bildern und den dazupassenden Texten, die von der Künstlerin oft nachts und in unterschiedlichen Gefühlsmomenten entstanden sind. Jacqueline Rubli-Schwank verleiht ihrem Gesang wie auch ihren Bildern eine ganz persönliche Note und lässt sich tief in ihre Seele blicken. Sie schafft es, Liebe, Geborgenheit und Vertrauen sowohl in ihrem Gesang wie auch in ihren Bildern in den Mittelpunkt zu stellen.

Zärtlicher Befehl zum Malen
Thomas Rubli, Ehemann und Vater der vier gemeinsamen Kinder erzählte in seiner sehr persönlichen Laudatio, dass er seine Frau hier in Ganterschwil kennengelernt habe. Seine Frau habe zweieinhalb Jahre in der Klinik Sonnenhof gearbeitet und insgesamt neun Jahre in Ganterschwil gewohnt und deshalb sei es jetzt auch besonders schön, dass sie hier in ihrem alten Zuhause ausstellen dürfe. Er lädt die Besucherinnen und Besucher ein, sich von den Bildern und den Gedanken der Künstlerin inspirieren zu lassen. Auch wenn alle Bilder etwas engelhaftes, zartes, feinfühlendes und mystisches an sich haben und nicht bis ins Detail gemalt seien, bleiben sie offen für eigene Gedanken und Ideen. Trotz den dominanten Farben Orange und Gelb hat es die Künstlerin geschafft, mit den weichen Linien die Zartheit der himmlischen Gestalten anzudeuten und mit dem Mischen der Farben die Reinheit und die harmonische Leichtigkeit der schwebenden Figuren zu zeigen. Auch Engel, die fast stürmisch aus einem explodierenden Farbenwirbel heraus entstehen sind zu sehen und lassen den Betrachter vertrauen, dass auch die Kraft zur himmlischen Mystik gehört und ebenso berühren kann. Für Jacqueline Rubli-Schwank sind Engel so zart, «dass die meisten Menschen sie nicht mehr sehen können.» Deshalb spüre sie manchmal, besonders wenn es ihr nicht so gut gehe, einen Impuls zum Malen und nehme ihn gerne als zärtlichen Befehl von ihrem Schutzengel wahr. Beim Malen und Schreiben könne sie loslassen, vertrauen und verarbeiten. «Das ist wie eine zärtliche Umarmung.»

Die Ausstellung kann ausserhalb der Öffnungszeiten des Pfarreiheims nach Vereinbarung mit der Mesmerin Margrith Läubler besichtigt werden. Am 15. Januar ist die Künstlerin zwischen 17 und 18 Uhr persönlich anwesend.


Von jedem ausgestelltem Bild gibt es wunderschöne Kunstkarten.